Der letzte der Ungerechten ist ein 2013 von Claude Lanzmann fertiggestellter, knapp vierstündiger Interviewfilm mit Benjamin Murmelstein; der Name ist auch Titel eines 2011 von Ronny Loewy und Katharina Rauschenberger herausgegebenen Buches über Murmelstein und sein Interview mit Lanzmann.
Claude Lanzmann ist der legendäre Regisseur des bahnbrechenden Dokumentarfilms 'Shoa' von 1985, der zu einem der wichtigsten Beiträge zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus wurde. 1975 filmte Lanzmann in Rom Benjamin Murmelstein, den letzten Vorsitzenden des Judenrats aus dem Ghetto Theresienstadt und einzigen 'Judenältesten' (der Terminologie der Nazis zufolge), der nicht während des Krieges ermordet wurde. Er ist eine höchst widersprüchliche Figur: Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland 1938 kämpfte der Rabbiner Murmelstein sieben Jahre lang als Kollaborateur der Nazis gegen die Räumung des Ghettos. Gleichzeitig verhalf er 121.000 Juden erfolgreich zur Emigration. (Amazon.de-Filmbeschreibung)
Filmdaten |
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Kinostart: | 07.05.2015 |
Originaltitel: | Le Dernier des Injustes |
Genre: | Dokumentation |
Produktion: | Frankreich, Österreich |
Jahr: | 2013 |
Länge: | 218 Minuten |
Verleih: | Koch Media |
Besetzung und Crew |
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Drehbuch: | Claude Lanzmann |
Kamera: | Caroline Champetier, William Lubtchansky |
Schnitt: | Chantal Hymans |
Hier findest Du die Zusammenfassung der Handlung für den Film Der Letzte der Ungerechten. Achtung, Spoilerwarnung: bitte die Inhaltsbeschreibung nicht weiterlesen, falls Du das Ende des Films nicht erfahren möchtest!
Grundlage dieser Dokumentation ist ein 1975 von Lanzmann mit Murmelstein in Rom geführtes Interview, das im Zeitraum einer Woche insgesamt elf Stunden dauerte. Das dabei entstandene Filmmaterial verwendete Lanzmann jedoch nicht für seinen 1985 erschienenen Dokumentarfilm "Shoah".
Murmelstein berichtete in dem Interview über die Zeit und sein Wirken als von den Nationalsozialisten eingesetzter jüdischer Funktionär in Wien, der die Ausreiseanträge mit organisierte, und als Judenältester im Ghetto Theresienstadt während der deutschen Besetzung Tschechiens. Dabei erzählte er von seinen erzwungenen Kontakten zum SS-Führer Adolf Eichmann.
Lanzmann wollte mit diesem Film den Ruf der lang umstrittenen Person Murmelsteins wiederherstellen; diesem wurde von einigen attestiert, unter extrem schwierigen Umständen das Menschenmögliche für seine Religionsgenossen getan zu haben, - andere verlangten für ihn die Todesstrafe.
In einem Interview zu dem Film nannte Lanzmann Murmelstein einen "Helden", der "bis zuletzt gegen die Mörder gekämpft" habe. Man sei mit Murmelstein "sehr ungerecht" gewesen, der Film solle "Wiedergutmachung leisten".
Zu den bereits 1975 aufgenommenen Interviewsequenzen mit Murmelstein wurden von Juli bis November 2012 Aufnahmen u. a. im heutigen Ghettomuseum in Terezín gedreht, in denen Lanzmann auf die dort seinerzeit herrschenden verbrecherischen Lebensbedingungen und die verübten Gräuel eingeht.
Ein deutscher Journalist bewertete den Film so: "Claude Lanzmann ist ein gnadenlos präziser Interviewer, der keine leichten Erklärungen durchgehen lässt. Murmelstein hingegen ist ein rhetorisch brillanter Erzähler, der die Vorgeschichte der Judenvernichtung durch die Nazis mit vernebelnden Propagandacoups wie dem Plan der Ausreise der polnischen Juden nach Madagaskar ausbreitet und auch mit der Legende vom schlichten Bürokraten Eichmann aufräumt".
Unsere Beurteilung, das sagt die Cinehits.de-Redaktion zum Film "Der Letzte der Ungerechten": von 5 Punkten - der Film ist OK, man kann ihn sich anschauen. Er ist nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich gut.
DVD |
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Titel: | Der Letzte der Ungerechten |
Label: | Filmladen |
Releasedatum: | 24.10.2014 |
Laufzeit: | 220 Minuten |
Sprachen: | Deutsch, Englisch, Französisch |
Format: | Dolby, PAL |
Discs: | 1 |
EAN: | 9120026072445 |
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