Freistatt

Freistatt ist ein deutscher Film von Marc Brummund aus dem Jahr 2015. Der Film hatte seine Premiere auf dem Filmfestival Max Ophüls Preis und wurde dort mit dem Publikumspreis und dem Preis der Jugendjury ausgezeichnet. Der Kinostart war am 25. Juni 2015.

Der 14-jährige Wolfgang wird Ende der 1960er Jahre in eine Anstalt für schwer Erziehbare gesteckt, weil sein brutaler und eifersüchtiger Stiefvater dessen Mutter für sich allein haben will. (Maxdome.de-Filmbeschreibung)

Fakten zum Film

Filmdaten

Kinostart:
Originaltitel: Freistatt
Genre: Drama
Produktion: Deutschland
Jahr: 2015
Länge: 104 Minuten
Verleih: Salzgeber & Company Medien
FSK: 12

Besetzung und Crew

Regie:
Stars: , ,
Drehbuch: Nicole Armbruster, Marc Brummund
Kamera: Judith Kaufmann
Schnitt: Hans Funck

Inhaltsangabe

Hier findest Du die Zusammenfassung der Handlung für den Film Freistatt. Achtung, Spoilerwarnung: bitte die Inhaltsbeschreibung nicht weiterlesen, falls Du das Ende des Films nicht erfahren möchtest!

Im Sommer 1968 ist der 14-jährige Wolfgang aus Osnabrück, der gern an Mofas "rumschraubt", aufmüpfig gegenüber seinem Stiefvater. Als Wolfgang seinen Freunden die väterlichen Pornohefte zeigt, lässt dieser ihn durch eine Mitarbeiterin des Jugendamts Osnabrück in ein christliches Erziehungsheim in Freistatt bringen. Seine Mutter tröstet ihn und verspricht ihm, ihn zu Weihnachten wieder zu holen. Er nimmt ein Bild seiner Mutter nach Freistatt mit.

Er wird vom Hausvater Brockmann in dessen Garten scheinbar freundlich empfangen. Dieser unterbricht seine Gartenarbeit und liest aus Wolfgangs Jugendamtsakte laut vor. Daraus ergibt sich, dass Wolfgang dem Amt als "aggressiv", "renitent" und "ungehorsam" aufgefallen ist und nach drei Monaten Aufenthalt aus dem Erziehungsheim Heidequell bei Bielefeld geflohen sei. Dieser verteidigt sich damit, er habe sich immer nur gewehrt und sei nie gewalttätig geworden. Der Hausvater nimmt ein Blatt aus Wolfgangs Akte und faltet daraus ein Pflanzgefäß.

Das Leben im Heim gleicht aber entgegen dem ersten Anschein dem in einer Kaserne. Die Leiter werden, wie unter "guten Christen" üblich, als "Bruder" bzw. "Oberbruder" angeredet. Der Hausvater, der durchaus Härte im Umgang mit seinen Zöglingen befürwortet, leitet die Einrichtung nach eigenen Angaben seit 25 Jahren, also seit 1943.

Als Wolfgang sich für den schwächlichen Zögling Mattis einsetzt, der von Bernd, dem "Ranghöchsten" der Gruppe, eine Bestrafung erhalten soll, wird er von diesem selbst bestraft. Der afrodeutsche Anton nimmt mit Wolfgang Kontakt auf und erzählt ihm, dass er auch aus Osnabrück sei.

Wolfgang muss mit den anderen Zöglingen zur harten Arbeit ins Moor zum Torfstechen. Als er sich beschwert, dass er erst in zwei Monaten Stiefel bekommen soll, wird er von Bruder Wilde, einem der zwei Aufseher, mit dem Spaten geschlagen. Ein erster Fluchtversuch misslingt im unübersichtlichen Moorgebiet. Der Hausvater lässt bei Fehlverhalten Einzelner die Gruppe kollektiv bestrafen, z. B. durch Rationierung des Essens oder Rauchverbot. Er überlässt es den Zöglingen, den "Schuldigen" persönlich zu bestrafen, und tröstet diesen dann hinterher. Da Wolfgang sich nichts gefallen lässt, hat er deswegen weiterhin Konflikte mit Bernd, der von ihm verlangt, sich zum Wohle der Gruppe an die Regeln zu halten.

Wolfgang übergibt Angelika, der Tochter des Hausvaters, einen Brief an seine Mutter, in dem er diese bittet, ihn aus dem Heim zu holen, da er es nicht mehr aushalte. Sie behauptet gegenüber ihrem Vater, Wolfgang habe sich an sie rangemacht, nimmt den Brief aber an sich. Später findet der Hausvater den Brief; die Gruppe wird mit Essensentzug bestraft. Wolfgang versucht deswegen, Tomaten aus dem Garten des Hausvaters zu stehlen, wird aber von diesem entdeckt und im Wasserfass bis kurz vor dem Ertrinken untergetaucht. Da er Bruder Wilde brüskiert, indem er trotzdem weiter Tomaten erntet und isst, wird er mit dem Schlagstock misshandelt, imponiert jedoch durch seine Ungebrochenheit der Gruppe.

Wolfgang bekommt von seiner Mutter zum Geburtstag einen Kuchen geschickt, einen "Kalten Hund". Schon bei seiner Abholung durch das Jugendamt hatte sie ihm als Wegzehrung einen mitgegeben. Der Hausvater behält ihn für sich und isst davon, was der Junge jedoch entdeckt. Bernd versucht Wolfgang die Hoffnung auf Rückkehr ins Elternhaus zu nehmen und zündet das Foto von Wolfgangs Mutter an.

Bei der Freizeitgestaltung kommt es zu einem Aufstand gegen Bruder Wilde, als er versucht den Jugendlichen das Kofferradio wegzunehmen. Anton singt aus dem Gospel Sometimes I Feel Like a Motherless Child, der zuvor in der Version von Richie Havens im Radio lief, und die Gruppe stimmt bei den "Freedom"-Rufen mit ein.

An Heiligabend kommt es zum Eklat: Bruder Krapp, der Aufseher, der scheinbar für die Zöglinge viel Verständnis gezeigt hat, verlässt das Heim. Offenbar hat er Mattis, der das nicht wahrhaben will, sexuell missbraucht. Beim Gottesdienst davor bekam Wolfgang von Angelika im Klingelbeutel den Hausschlüssel zugesteckt. Damit öffnet er die Tür, wird aber vom Heimvater gestellt.

Im Keller hängt Wolfgang an Ketten von der Decke; kaum noch bei Bewusstsein hat er Visionen. Wurde er im Vorspann mit seiner Mutter in ausgelassener Stimmung am Strand gezeigt, so wird in dieser Szene eine inzestuöse Beziehung angedeutet.

Bei einem Konflikt im Moor verletzt Wolfgang Bruder Wilde mit dem Spaten schwer am Auge. Er nutzt die Situation, um mit Anton zu fliehen. Sie finden aus dem Moor, und kommen in einem Pferdetransporter bis nach Osnabrück. Es stellt sich heraus, dass Anton gar nicht von dort stammt und auch keine Eltern mehr hat; Wolfgang nimmt ihn aber dennoch nicht mit sich nach Hause. Inzwischen hat seine Mutter mit seinem Stiefvater ein Kind bekommen. Bald taucht Brockmann auf, um Wolfgang wieder nach Freistatt mitzunehmen; Anton hat er bereits aufgegriffen. Wolfgangs Mutter besteht darauf, sich das Heim selbst anzusehen. In Freistatt angekommen, verriegelt der Stiefvater aber das Auto, nachdem Wolfgang ausgestiegen ist. Obwohl Wolfgang seine Wunden zeigt und fleht, ihn nicht dazulassen, fahren die Eltern im Auto davon.

Bruder Wilde rächt sich an Wolfgang, indem er ihn mit Hilfe von Bernd vermeintlich lebendig begräbt. Der Hausvater Brockmann taucht unerwartet auf und holt den Bewusstlosen aus dem "Grab". Angelika verabschiedet sich von Wolfgang, da sie zum Studium nach Hamburg geht. Es kommt zu Zärtlichkeiten, bis er versucht sie zu vergewaltigen.

Als sich Anton erhängt, attackieren die Zöglinge Bruder Wilde, der gleich wieder zur Tagesordnung übergehen will. Als er am Boden liegt, fliehen die Heiminsassen in ihren Nachthemden - bis auf Wolfgang, der bei Anton bleibt. Sein Wille scheint gebrochen, er passt sich an und darf z. B. morgens zum Appell aufrufen. Eines Tages wird er entlassen, weil sein Stiefvater tödlich verunglückt ist. Als er daheim ankommt und auf der Terrasse das Kind seines Stiefvaters sieht, geht er, ohne seine Mutter zu sehen, mit einem Stück kalten Hundes vom Empfangstisch in der Hand, zurück auf die Straße. Er leiht sich von einem früheren Freund Geld und schlägt ihn nieder, als dieser seinen Kuchen anfassen will. Im Reisezug mit unklarem Ziel rattert er an Freistatt vorbei und beobachtet, von oben, die Zöglinge auf ihrer Draisine bei der Fahrt zum Moor.

Kritik

Unsere Beurteilung, das sagt die Cinehits.de-Redaktion zum Film "Freistatt": 3,2 von 5 Punkten - der Film ist in Ordnung und besser als der Durchschnitt. Es fehlt nicht viel, um ein guter Film zu sein.

DVD und Blue-ray

Blu-ray

Titel: Freistatt [Blu-ray]
Label: Salzgeber & Co. Medien GmbH
Releasedatum: 24.11.2015
Laufzeit: 104 Minuten
Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Englisch, Französisch
Bildformat: 16:9 - 1.77:1
EAN: 4040592005911
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Die Inhaltsangabe zum Film basiert auf dem Artikel Freistatt (Film) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Er steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Liste der Autoren.
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Filmplakat Freistatt
Filmplakat von Freistatt.
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