Der Hauptmann

Der Hauptmann ist eine deutsch-polnisch-französische Filmbiografie von Robert Schwentke. Der in Schwarz-Weiß gedrehte Historienfilm erzählt von den Gräueltaten des Kriegsverbrechers Willi Herold in der Endphase des Zweiten Weltkriegs. Der Film feierte am 7. September 2017 im Rahmen des Toronto International Film Festivals seine Weltpremiere.

Fakten zum Film

Filmdaten

Kinostart:
Originaltitel: Der Hauptmann
Genre: Drama, Kriegsfilm
Jahr: 2017
Länge: 119 Minuten
Verleih: Weltkino Filmverleih
FSK: 16

Besetzung und Crew

Regie:
Stars: , ,
Drehbuch: Robert Schwentke
Kamera: Florian Ballhaus
Schnitt: Michał Czarnecki

Inhaltsangabe

Hier findest Du die Zusammenfassung der Handlung für den Film Der Hauptmann. Achtung, Spoilerwarnung: bitte die Inhaltsbeschreibung nicht weiterlesen, falls Du das Ende des Films nicht erfahren möchtest!

Zwei Wochen vor Kriegsende wird der deutsche Gefreite Willi Herold von einer Gruppe Feldgendarmen unter Hauptmann Junker über ein Feld gejagt. In einem Waldstück gelingt es ihm, seinen Verfolgern zu entkommen. Hungrig, unzureichend bekleidet und in ständiger Angst, als Deserteur aufgegriffen zu werden, irrt er hinter der Front umher.

Herold trifft auf einen anderen Versprengten, mit dem er in eine Scheune einbricht, um Lebensmittel zu entwenden. Sie werden jedoch entdeckt und Herolds Begleiter vom Bauernpaar Görner erschlagen. Herold kann fliehen und entdeckt wenig später einen verlassenen Geländewagen der Wehrmacht, in dem er die Uniform eines Hauptmanns der Luftwaffe findet. Nachdem er sie angelegt hat, wird er von dem versprengten Gefreiten Freytag überrascht, der Herold für einen echten Hauptmann hält, dessen Fahrzeug eine Panne hat. Freytag bietet seine Hilfe als Kraftfahrer an und bittet darum, sich dem vermeintlichen Hauptmann unterstellen zu dürfen, was Herold annimmt.

In einer Wirtschaft gibt sich Herold anschließend als amtlicher Berichterstatter aus und verspricht den Einwohnern Ersatz für die von Plünderern gestohlenen Sachwerte. Nachts verlangen die Bauern von ihm, einen beim Stehlen ergriffenen Soldaten zu erschießen, was er tut. Zusammen mit Freytag kehrt er am nächsten Morgen zum Hof des Bauern Görner zurück, wo die beiden auf drei weitere Soldaten unter dem Gefreiten Kipinski treffen, die die Hofbesitzer drangsalieren. Auch sie schließen sich Herold an. Als dieser erkennt, welche Möglichkeiten der Machtausübung sich mit der Uniform für ihn ergeben, gründet er die "Kampfgruppe Herold" und sammelt weitere versprengte deutsche Soldaten um sich, darunter eine Geschützmannschaft mit einer Flugabwehrkanone.

Als die Gruppe von einer Patrouille der Feldgendarmerie aufgegriffen wird, gelingt es dem falschen Hauptmann Herold, sich als Sondereinsatzführer auszugeben, der Adolf Hitler persönlich über die Zustände hinter der Front berichten soll. Junker, der ihn zunächst nicht wiedererkennt, stellt ihn dem SA‑Führer Schütte vor, der das Wachpersonal im Emslandlager II kommandiert, in dem unter anderem Deserteure inhaftiert sind. Schütte wünscht sich wegen der Überfüllung des Lagers ein militärisches Standgericht, das mehrfach Fahnenflüchtige und andere nicht begnadigungsfähige Lagerinsassen aburteilen soll. Der Widerstand des bürokratischen und korrupten Lagerleiters Hansen, der den zivilen Justizbehörden untersteht, kann mithilfe von Herolds vermeintlichen Vollmachten überwunden werden. Mit ihren Männern, unter denen sich der brutale Kipinski und Schüttes Stellvertreter Brockhoff hervortun, organisieren Schütte und Herold ein Massaker unter den Gefangenen, bei dem unter anderem die Flugabwehrkanone eingesetzt wird. Zur Feier dieses "Erfolgs" gibt Herold einen "Bunten Abend" für die Beteiligten, auf dem er Schüttes Ehefrau Gerda und den gefangenen Schauspieler Roger kennen lernt, die anschließend ebenfalls an Ermordungen teilnehmen.

Freytag, dem die Erschießungen widerstreben, wird unterdessen klar, dass die Offiziersuniform nicht Herold gehören kann, als dieser sich die zu lange Hose im Lager von einem Häftling kürzer schneidern lässt. Dennoch schützt er Herold vor Entdeckung und bleibt bei der als "Leibgarde Herold" bezeichneten Truppe, die in Abwesenheit Schüttes und Hansens die Kontrolle im Lager übernimmt und zahlreiche weitere Häftlinge ermordet.

Nach der Zerstörung des Lagers durch britische Artillerie und Flugzeuge zieht Herolds Gruppe unter der Selbstbezeichnung "Schnellgericht Herold" in eine benachbarte Kleinstadt und tötet den Bürgermeister, der eine weiße Fahne mit der Aufschrift "Welcome" aufgehängt hatte. Anschließend berauben die Männer Passanten und ziehen ins beste Hotel am Ort, wo sie sich Mädchen besorgen und eine Orgie feiern. Aus Eifersucht wegen der von beiden Männern umworbenen Irmgard und um sich für wiederholte Insubordinationen zu rächen, lässt Herold seinen Rivalen Kipinski, der von Anfang an begriffen hatte, dass der vermeintliche Hauptmann ein Hochstapler ist, von seinen Leuten erschießen.

Am nächsten Morgen stürmt die Feldgendarmerie das Hotel und nimmt die Gruppe um Herold fest. Herold wird vor ein deutsches Militärgericht gestellt, aber auf Fürsprache des Feldgendarmeriehauptmanns Junker und des Militärstaatsanwalts nicht verurteilt. Die Aussetzung des Verfahrens gibt Herold die Möglichkeit, sich aus einem Fenster des Gerichtsgebäudes abzuseilen und zu flüchten. In der letzten Szene sieht man ihn, wie er über eine von Skeletten übersäte Lichtung im Wald verschwindet. Im Abspann erfährt der Zuschauer, Willi Herold sei im Mai 1945 von der Royal Navy festgenommen und nach einem Prozess im November 1946 mit sechs Mittätern hingerichtet worden.

In einem Nachspann sieht man Herold und sechs seiner Männer, wie sie die moderne Innenstadt von Görlitz durchstreifen und Passanten mit vorgehaltener Waffe kontrollieren und berauben.

Kritik

Unsere Beurteilung, das sagt die Cinehits.de-Redaktion zum Film "Der Hauptmann": 3,4 von 5 Punkten - der Film ist in Ordnung und besser als der Durchschnitt. Es fehlt nicht viel, um ein guter Film zu sein.

Die Inhaltsangabe zum Film basiert auf dem Artikel Der Hauptmann aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Er steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Liste der Autoren.
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