Women Without Men ist der erste Spielfilm der iranischstämmigen Fotografin und Videokünstlerin Shirin Neshat aus dem Jahr 2009. Das Drama ist eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Shahrnush Parsipur und erzählt von den Schicksalen mehrerer iranischer Frauen zur Zeit des Militärputsches im Jahr 1953.
Filmdaten |
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Kinostart: | 01.07.2010 |
Originaltitel: | Zanan bedun-e mardan |
Deutscher Titel: | Women Without Men |
Genre: | Historie, Drama |
Jahr: | 2009 |
Länge: | 95 Minuten |
Verleih: | NFP |
FSK: | 12 |
Besetzung und Crew |
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Regie: | Shirin Neshat |
Stars: | Shabnam Tolouei, Arita Shahrzad, Pegah Ferydoni |
Drehbuch: | Shirin Neshat, Shoja Azari |
Produktion: | Susanne Marian , Martin Gschlacht , Philippe Bober |
Kamera: | Martin Gschlacht |
Schnitt: | George Cragg, Jay Rabinowitz, Julia Wiedwald, Patrick Lambertz, Christof Schertenleib, Sam Neave |
Hier findest Du die Zusammenfassung der Handlung für den Film Women Without Men. Achtung, Spoilerwarnung: bitte die Inhaltsbeschreibung nicht weiterlesen, falls Du das Ende des Films nicht erfahren möchtest!
Der Film beginnt mit dem Sturz von Munis , einer der vier Hauptdarstellerinnen, vom Dach des Hauses, in dem sie bei ihrem Bruder lebt. Darin, sich das Leben zu nehmen, sieht sie den einzigen Ausweg aus einem Leben unter der Kontrolle ihres strenggläubigen Bruders oder irgendeines Mannes, an den er sie verheiratet. Es folgt eine Rückblende, wenige Stunden oder Tage zurück, als sie, wie so oft, in einem Zimmer des Hauses vor dem Radio sitzt und die Nachrichtensendungen mitverfolgt. Der Ort ist Irans Hauptstadt Teheran im Jahr 1953. Der demokratisch gewählte Premierminister Mohammad Mossadegh, der die iranischen Ölvorkommen nationalisierte, um das Land aus dem Einflussbereich westlicher Mächte zu führen, gerät immer stärker unter Druck. Britische Kriegsschiffe blockieren das Auslaufen iranischer Öltanker. Munis' Bruder stürmt in das Zimmer, befiehlt ihr das Gerät auszuschalten und sich darauf vorzubereiten, dass ein Mann kommen würde, der sie vielleicht heiraten wolle, wofür sie mit ihren knapp 30 Jahren dankbar sein sollte. Sie ignoriert ihn, woraufhin er das Kabel aus dem Radio reißt und droht, ihr die Beine zu brechen, sollte sie es wagen, das Haus zu verlassen.
Zur gleichen Zeit wird andernorts in der Stadt die junge Prostituierte Zarin von der Betreiberin des Bordells, gespielt von der Autorin der Buchvorlage Shahrnush Parsipur, angetrieben, einem Mann nach dem anderen zur Verfügung zu stehen. Sie lässt das lustlos, traurig und zunehmend angeekelt über sich ergehen. Während ein neuer Kunde mit der Hand über ihre Arme und ihr Gesicht streicht, blickt sie, innerlich völlig abwesend, aus dem Fenster. Als sie den Kopf wendet, um ihn anzusehen, ist da kein Gesicht, keine Augen, kein Mund, nur eine anonyme, undefinierbare, wie zugewachsene Fläche. Entsetzt springt sie auf, wirft ein Kleid und einen Tschador über und stürmt aus dem Bordell. Sie irrt durch die Straßen, stolpert durch eine Moschee und geht schließlich in ein Badehaus. Vorerst ohne wie die anderen Frauen das Badetuch abzulegen, beginnt sie sich zu waschen. Das Reiben mit dem Waschlappen wird immer intensiver, bis sie nackt auf dem Boden kniet und sich blutig scheuert, wie um ihre besudelte Haut wegzureiben.
Wiederum andernorts in Teheran wohnt die gebildete und kunstbegeisterte Fakhri der Verleihung einer hohen Auszeichnung an ihren langjährigen Ehemann, einen General der Armee, bei. Am Rande des anschließenden Empfangs trifft sie einen Jugendfreund wieder, der lange im Westen gelebt hat, und ist geschmeichelt von seinen galanten Umgangsformen. Er erinnert sie an ihre Jugendzeit, als sie bekannt war für ihre schöne Singstimme und Gedichte verfasste. Danach, allein zu Hause mit ihrem Mann, kommt es zum Streit, weil sie die Enge nicht mehr ertragen kann und angewidert ist von seinen Andeutungen, dass er das Recht hätte, sich nach jungen Geliebten umzusehen, weil sie langsam alt würde. Später trifft sie sich mit ihrem alten Freund in einer Gaststätte und er stellt sie der Tischgesellschaft vor, einer Gruppe von Intellektuellen und Künstlern. In ihr reift der Entschluss, ihren Mann zu verlassen und sich auf ein Gut etwas außerhalb der Stadt zurückzuziehen.
Mittlerweile bekommt Munis im Haus ihres Bruders Besuch von ihrer Freundin Faezeh . Während Munis über die politischen Entwicklungen sprechen möchte, gehören alle Gedanken Faezehs nur dem Bruder ihrer Freundin, weil der in Kürze eine andere Frau heiraten wird. Dabei wünschte sie, er hätte sie gewählt. Er bietet ihr an, sie nach dem Gebet nach Hause zu begleiten, da die Straßen wegen der politischen Demonstrationen unsicher seien. Als die beiden das Haus verlassen, finden sie dort den reglosen Körper von Munis, die sich vom Dach gestürzt hat. Er trägt seine Schwester ins Haus, legt sie im Innenhof auf den Boden und macht ihr Vorwürfe, wie sie nur solche Schande über ihn bringen konnte. Danach verscharrt er sie in der Erde des Gartens.
Inzwischen hat Zarin das Badehaus verlassen und wandert scheinbar ziellos durch die Straßen. Sie lässt auf einer staubigen Landstraße zwischen ebenso trockenen Feldern die Stadt mit dem Verkehrsgewirr und den Demonstrationen hinter sicher und erreicht, einem Bach folgend, zuletzt eine Steinmauer. Durch eine Lücke schlüpft sie hinein, den Tschador draußen zurücklassend, und betritt einen dicht mit Bäumen, Büschen und Unterholz bewachsenen Garten, in dem Vögel singen.
Faezeh, ebenso verzweifelt über den Tod ihrer Freundin wie über die Hochzeitspläne des heimlich von ihr begehrten Bruders, geht zu einer alten Frau, die für sie einen Talisman macht, den sie mit einem Zauber belegt. Er soll, im Garten des Mannes vergraben, dafür sorgen, dass Faezehs Wünsche in Erfüllung gehen. Sie schleicht zurück in sein Haus, wo bereits die Hochzeitsvorbereitungen getroffen werden. Unbemerkt macht sie sich daran, den Talisman nahe der Stelle zu vergraben, wo ihre Freundin vergraben liegt. Da hört sie auf einmal deren Stimme, die sie ruft und stöhnt, weil sie keine Luft bekommt. Erschrocken macht sie sich daran, Munis auszugraben. Die schlägt tatsächlich die Augen auf, steht auf, geht wenige Schritte und steigt in das Wasserbecken des Gartens. Zusammen verlassen die beiden wenig später das Haus und gehen in die Stadt. Munis betritt ein Café und setzt sich vor ein Radio, um Nachrichten zu hören. Faezeh versucht sie davon abzuhalten, da solche Gaststätten ausschließlich Männern vorbehalten sind, und bleibt draußen. Sie geht weg. Zwei Männer aus dem Café folgen ihr. Als Munis sie später wieder findet, kauert ihre Freundin weinend und verzweifelt in einem Hauseingang. Die Männer haben sie vergewaltigt. Gemeinsam brechen sie auf und Munis führt Faezeh zu eben jenem Garten außerhalb der Stadt, in dem bereits Zarin Zuflucht genommen hat. Sie selbst kehrt zurück nach Teheran, wo sie sich einer Gruppe kommunistischer Aktivisten anschließt, die gegen die westliche Intervention und für die Politik Mossadeghs eintreten. So wird sie selbst Teil der Demonstrationszüge.
Der Garten gehört zu jenem Anwesen, das Fakhri gekauft hat, um sich dorthin zurückzuziehen. Bei einem Spaziergang findet sie Zarin, die wie leblos rücklings in einem Teich treibt. Mit Hilfe des alten Gärtners der, wie er erklärt, schon so lange dort lebt, wie er sich erinnern kann, bringt sie die junge Frau ins Haus und pflegt sie gesund. Während Zarin sich ausruht, richtet Fakhri sich ein, wobei sie die alten Lieder ihrer Jugend singt. Davon angelockt kommt auch Faezeh ins Haus und auch sie wird von der Hausherrin willkommen geheißen.
In der Stadt findet derweil der vom britischen Geheimdienst MI6 und der amerikanischen CIA unterstützte Militärputsch statt. Mossadegh wird gestürzt und die neue Regierung übernimmt, gestützt auf das Militär, die Macht. Munis wird Zeugin, als ein Freund aus ihrer Gruppe während einer Razzia auf der Flucht einen jungen Soldaten ersticht. Erschüttert beweint sie den sinnlosen Tod des jungen Mannes.
Abends veranstaltet Fakhri auf ihrem neuen Anwesen ein Fest, zu dem sie all ihre Freunde einlädt. Auch ihr Jugendfreund und dessen Bekannte kommen, ebenso seine junge amerikanische Verlobte. Man unterhält sich über Philosophie und Kunst, es wird gegessen und musiziert. Politik ist, obwohl durchaus gegensätzliche Ansichten aufeinanderprallen, nur ein Nebenthema. Doch das Fest wird jäh unterbrochen, als eine Gruppe Soldaten eintrifft, die zuerst das Haus durchsuchen und sich dann an der reich gedeckten Tafel bedienen. Die Festgäste stehen schweigend daneben, bis ein Musiker seine Oud anschlägt, vom befehlshabenden Offizier aufgefordert wird zu spielen und ein im Iran weithin bekanntes Lied anstimmt. In der Folge wird die Stimmung gelöster und die Soldaten werden Teil der Festgesellschaft. Schließlich singt auch Fakhri selbst ein Lied. Als sie endet und die Gäste ihr applaudieren, entdeckt sie in der Tür zur Veranda Faezeh, die dort mit Tränen in den Augen steht. Sie war im Zimmer Zarins gewesen, die wenige Momente zuvor gestorben war. Während die Gastgeberin ans Totenbett geht, verschwindet Faezeh im Garten. Am nächsten Morgen tritt Fakhri vor ihr neues Haus. Die Gäste sind gegangen, nur noch die benutzten Teller und Gläser erinnern an deren Anwesenheit. In der Stadt wurde der Widerstand der Demonstranten blutig niedergeschlagen.
Unsere Beurteilung, das sagt die Cinehits.de-Redaktion zum Film "Women Without Men": von 5 Punkten - der Film ist OK, man kann ihn sich anschauen. Er ist nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich gut.
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