Persischstunden

Persischstunden ist ein Filmdrama von Vadim Perelman, das im Februar 2020 im Rahmen der Filmfestspiele in Berlin seine Premiere feierte. Der Film basiert im Wesentlichen auf dem Inhalt der Erzählung Erfindung einer Sprache von Wolfgang Kohlhaase.

Fakten zum Film

Filmdaten

Kinostart:
Originaltitel: Persischstunden
Genre: Historie, Drama, Kriegsfilm
Jahr: 2019
Länge: 127 Minuten
Verleih: Alamode Film
FSK: 12

Besetzung und Crew

Regie:
Stars: , ,
Drehbuch: Ilya Zofin
Kamera: Vladislav Opelyants
Schnitt: Vessela Martschewski

Inhaltsangabe

Hier findest Du die Zusammenfassung der Handlung für den Film Persischstunden. Achtung, Spoilerwarnung: bitte die Inhaltsbeschreibung nicht weiterlesen, falls Du das Ende des Films nicht erfahren möchtest!

Während des Zweiten Weltkriegs im von Deutschland besetzten Frankreich, 1942.

Gilles, der Sohn eines Rabbiners aus Antwerpen, der eigentlich in die Schweiz fliehen wollte, wird von SS-Soldaten zusammen mit anderen Juden verhaftet. Er entkommt einer Hinrichtung im Wald nur knapp, weil er den SS-Leuten schwört, kein Jude zu sein, sondern Perser. Diese Lüge rettet ihm das Leben, denn Hauptsturmführer Klaus Koch, der in einem Durchgangslager die Verpflegung der SS-Leute und der Gefangenen organisiert, sucht dringend jemanden, der Farsi spricht.

Weil er zufällig im Besitz eines Buches in persischer Sprache ist, wird er zu Koch gebracht, der ihm nach einem kleinen Test Glauben schenkt. Er nimmt den Namen Reza Joon an, der im Buchdeckel der Name des Sohnes ist, dem sein Vater das Buch schenkte. Gilles spricht Französisch und auch Deutsch, doch im Persischen kennt er nur die Wörter für Mutter und Vater, was jedoch erst einmal ausreicht, um den Hauptsturmführer zu überzeugen. Koch, der vormals als Chefkoch in einem großen Restaurant arbeitete, plant nach dem gewonnenen Krieg nach Teheran zu gehen und dort ein Restaurant zu eröffnen, weshalb er in den nächsten zwei Jahren vorhat, so viele Vokabeln wie möglich zu lernen. Da stört es ihn nicht, dass Gilles erklärt, kein Farsi schreiben zu können.

Koch teilt ihn zur Arbeit in der Küche ein, und Gilles beginnt, während seiner Arbeit für alle möglichen Wörter, die etwas mit Kochen und dem Essen zu tun haben, Vokabeln zu erfinden und sich einzuprägen. All die Vokabeln, die Koch büffelt, muss Gilles demnach genauso lernen. Koch trägt auch die Verantwortung für die Buchführung über die Gefangenen, also auch die Getöteten und in andere Lager deportierten. Die Listen werden durch die SS-Helferin Fräulein Strumpf geführt, mit deren Arbeitsergebnissen Koch sehr unzufrieden ist. Er weist diese Aufgabe - neben seiner Arbeit in der Lagerküche - nun Gilles zu, der durch Sorgfalt und Fleiß auffällt.

Da Rottenführer Max Beyer dem vorgeblichen Perser von Anfang an misstraut und ihn verdächtigt, ein Jude zu sein, und nachdem er die Arbeit von Fräulein Strumpf übernommen hat, planen beide, Gilles fliehen zu lassen und ihn während des Fluchtversuches zu exekutieren. Gilles wird jedoch vor der Falle gewarnt und erkennt die Aussichtslosigkeit eines Fluchtversuches und kehrt ins Lager zurück, bevor jemand von der Wachmannschaft Verdacht schöpft.

Seine Arbeit als Buchhalter der Gefangenenlisten erweist sich unterdessen als Glücksfall, da er sich von den Namen der Gefangenen, die er in die Listen schreibt, inspirieren lässt, um für Kochs Sprachunterricht immer neue Vokabeln zu erfinden.

Als Gilles aus Gedankenlosigkeit eine Vokabel, die er zuvor bereits für einen anderen Begriff benutzt hatte, mit einer anderen Bedeutung verwendet, glaubt Koch, von ihm betrogen worden zu sein und verprügelt ihn brutal und teilt ihn für die Arbeit im Steinbruch ein, wo Beyer ihm das Leben zur Hölle machen soll. Gilles kann die Lüge jedoch weiterhin aufrecht erhalten, weil er selbst im Fieber nach seinem körperlichen Zusammenbruch bei der Arbeit noch sein erfundenes Persisch von sich gibt. Koch nimmt ihn wieder zu sich und entschuldigt sich sogar. Um seinen Perser vor der geplanten Verlegung der Gefangenen in ein Lager in Polen zu bewahren, bringt er ihn für einige Tage auf einem nahegelegenen Bauernhof unter.

Gilles kann sich selbst seinen Mitgefangenen gegenüber nicht anvertrauen, hilft aber Neuankömmlingen im Rahmen seiner Möglichkeiten. Als ein britischer Kriegsgefangener ins Lager gebracht wird, der einen persischen Hintergrund hat und ihm gefährlich werden könnte, wird dieser von einem italienischen Gefangenen, dessen Bruder Gilles zuvor geholfen hat, getötet. Der Italiener wird daraufhin von Beyer ermordet. Nach diesem Ereignis will Gilles bei der nächsten Deportation in ein Vernichtungslager mit den anderen Gefangenen fahren, was Koch jedoch verhindert.

Als die Front näherrückt und die Alliierten sich dem Lager nähern, ermordet die SS die im Lager verbliebenen Insassen und verbrennt alle Unterlagen, die mit den Gefangenen und den gegen sie begangenen Gräueltaten in Verbindung stehen. Koch desertiert und verlässt mit Gilles/Reza das Lager. Im Wald trennen sich ihre Wege.

Koch, der sich als Belgier ausgibt und über Istanbul nach Teheran flüchten will, verrät sich an der Grenze durch sein jahrelang von Gilles gelerntes, erfundenes Farsi und wird verhaftet. Gilles wird in ein alliiertes Durchgangslager gebracht. Er ist einer der wenigen überlebenden Gefangenen des Lagers, der den Befreiern von den Untaten der Deutschen berichten kann. Bei seiner Arbeit in der Registratur und für Koch hat er sich 2.840 Namen von Menschen gemerkt, die auf den Gefangenenlisten standen. Diese Namen nennt er den Befragern, womit der Film endet.

Kritik

Unsere Beurteilung, das sagt die Cinehits.de-Redaktion zum Film "Persischstunden": 3 von 5 Punkten - der Film ist OK, man kann ihn sich anschauen. Er ist nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich gut.

Die Inhaltsangabe zum Film basiert auf dem Artikel Persischstunden aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Er steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Liste der Autoren.
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