Eine unbequeme Wahrheit

Eine unbequeme Wahrheit ist ein Dokumentarfilm von Davis Guggenheim mit dem ehemaligen US-Vizepräsidenten und Präsidentschaftskandidaten Al Gore über die globale Erwärmung. Nach den Ereignissen der Präsidentschaftswahl im Jahr 2000 widmete sich Al Gore noch stärker dem Kampf gegen die globale Erwärmung.

Der ehemalige amerikanische Vizepräsident Al Gore reist seit einigen Jahren durch die Welt, um auf die Folgen und Ursachen der weltweiten Umweltzerstörung hinzuweisen. Er versucht, die Menschen und die Wirtschaft aufzurütteln ... (Maxdome.de-Filmbeschreibung)

Fakten zum Film

Filmdaten

Kinostart:
Originaltitel: An Inconvenient Truth
Deutscher Titel: Eine unbequeme Wahrheit
Genre: Dokumentation
Produktion: USA
Jahr: 2006
Länge: 100 Minuten
Verleih: Universal Pictures Germany
FSK: keine Altersbeschränkung

Besetzung und Crew

Regie:
Stars: , ,
Produktion: Laurie David, Lawrence Bender
Kamera: Davis Guggenheim, Bob Richmann
Schnitt: Jay Cassidy, Dan Swietlik

Inhaltsangabe

Hier findest Du die Zusammenfassung der Handlung für den Film Eine unbequeme Wahrheit. Achtung, Spoilerwarnung: bitte die Inhaltsbeschreibung nicht weiterlesen, falls Du das Ende des Films nicht erfahren möchtest!

Der Film stellt Al Gores Sicht auf den derzeitigen Stand der Klimaforschung dar und kommentiert diesen:

Er weist auf die sehr dünne Erdatmosphäre hin, die aus dem All kaum zu erkennen ist, und stellt einen Einfluss der Menschheit auf die globale Erwärmung als möglich dar. Al Gore befürchtet, dass die Menschheit trotz der Größe der Erde mit ihren Abgasen die Zusammensetzung der Atmosphäre mit verheerenden Folgen verändert.

Von der Sonnenstrahlung, die die Erde und Atmosphäre erwärmt, wird ein Teil der Wärme als Infrarotstrahlung wieder nach außen abgestrahlt, während der Rest von der äußeren Atmosphärenschicht wieder zurückgestrahlt wird und so bisher die Temperatur relativ konstant hält. Die klimaschädigenden Treibhausgase machen die äußere Atmosphärenschicht immer undurchlässiger, es wird mehr Infrarotstrahlung zur Erde zurückgestrahlt. Daran ist das Kohlendioxid beteiligt, dessen Gehalt seit dem Beginn der Aufzeichnungen von Roger Revelle im Jahre 1957 in Form einer Zickzack-Kurve insgesamt immer weiter ansteigt. Die jährliche Variation entsteht dadurch, dass die Landmasse nördlich des Äquators die meiste Vegetation enthält; sie kann im Frühjahr und Sommer mehr CO2 "einatmen" und Sauerstoff "ausatmen" als die ozeanreiche Südhälfte. Trotz der Versuche, die Emissionen von CO2, dem am weitesten verbreiteten Treibhausgas, einzudämmen, wie durch eine CO2-Steuer und das Kyoto-Protokoll, steigt der CO2-Gehalt weiter. Dadurch schmelzen die Gletscher ab, unter anderem am Kilimandscharo-Massiv und im Himalaya, letzteres mit dramatischen Folgen für die Trinkwasserversorgung von 40 Prozent der Menschheit. In 50 Jahren wird es kaum noch Gletscher wie die im Himalaya geben, aus denen sich die großen Flüsse speisen.

In den letzten 650.000 Jahren ist das Verhältnis zwischen dem CO2-Anteil und dem Rest der Atmosphäre relativ konstant geblieben, wie Untersuchungsergebnisse an Eisbohrkernen zeigen, an denen man ähnlich wie an Jahresringen von Bäumen Rückschlüsse auf das Klima der Vergangenheit gewinnen kann. Doch in den letzten 50 Jahren ist der CO2-Anteil auf beinahe das Doppelte gestiegen. Er wird bei fortschreitendem CO2-Ausstoß in 50 Jahren zehnmal so hoch sein, wodurch noch mehr Sonnenstrahlung in der Atmosphäre bleibt, was das Erdklima noch mehr anheizt.

Seit den siebziger Jahren haben Skeptiker eine Erwärmung der Weltmeere vorausgesagt und sind dafür ausgelacht worden. Heute erkennt man, dass ihre Prognosen richtig gewesen sind. Eine Erwärmung der Meere führt zu einer höheren Luftfeuchtigkeit und zu stärkeren Stürmen und Hurrikanen. Diese Zusammenhänge werden von der wissenschaftlichen Fachwelt bestätigt, doch in den Medien ähnlich geleugnet wie das expansive Streben des Faschismus in den 1930er Jahren von Appeasement-Politikern, denen Winston Churchill entgegensetzte, dass die Zeit des Zauderns vorbei sei, weil die Menschheit ins Zeitalter der Konsequenzen einträte.

Die globale Erwärmung geht mit sturzflutartigen Niederschlagsmengen einher, die kleine Gebiete überfluten, während zur gleichen Zeit benachbarte Gebiete austrocknen - wie im Jahr 1994 in Indien, wo der Monsun in vielen Regionen ausgeblieben ist, während Mumbai an einem Tag von 940 mm Niederschlag überflutet wurde. Durch die Erwärmung wird nicht nur dem Meer, sondern vielmehr dem Boden Wasser entzogen, vielerorts kommt es zur Versteppung. In Zentralafrika trocknet der Tschadsee aus.

In der Arktis taut der Permafrostboden auf, Pipelines zerbrechen und Häuser stürzen ein. Vor 35 Jahren konnte man 225 Tage, heute nur noch 75 Tage im Jahr mit dem LKW auf dem Permafrostboden fahren. Seit 1970 nahmen Menge, Ausdehnung und Dicke des Eises der Arktis um 40 Prozent ab, in 50 Jahren wird sie vollkommen verschwunden sein. Die arktische Eiskappe strahlt wie ein Spiegel die Sonnenstrahlung und die Wärme zu 90 Prozent ab, während sie auf dem Meer zu 90 Prozent absorbiert wird. Seit kurzem findet man vermehrt ertrunkene Eisbären, die manchmal Strecken über 100 km schwimmen müssten, um noch Packeis zu erreichen.

Das Weltklima ist wie ein großer Motor, der Wärme vom Äquator zu den Polen durch Strömungen und Windsysteme treibt. Das Klima ändert sich in abrupten Sprüngen. Wenn es nach dem statistischen Mittelwert einen weltweiten Temperaturanstieg von 2,75 °C gäbe, erwärmte sich die Erde in Äquatornähe nur um 0,5 °C, in der Arktis aber um 6 °C. Der Golfstrom ist eine Art Förderband des Ozeans, das durch das schwere salzhaltige Wasser der Arktis, das zum Ozeanboden sinkt, angetrieben wird. Vor 9000 Jahren kam es zu einer knapp 1000-jährigen Kälteperiode in der Atlantikregion, weil abgeschmolzenes Gletscherwasser auf dem nordamerikanischen Kontinent in den Nordatlantik gelangte, den Salzgehalt ausdünnte und damit den Golfstrom außer Kraft setzte. Etwas Ähnliches könnte schon in einem Jahrzehnt wieder passieren. Wenn sich auf der Oberfläche des Grönlandgletschers durch die Erwärmung Süßwasserseen bilden, die das atlantische Salzwasser verdünnen, wie es seit einigen Jahren zu beobachten ist, droht ein Klimaschock.

Im niederländischen Wattenmeer erschienen die Zugvögel seit Jahrhunderten um den 25. April, ihre Küken schlüpften um den 3. Juni. Die Ökosysteme hatten sich so aufeinander eingestellt, dass zu dieser Zeit auch Raupen schlüpften, die die Nahrungsgrundlage der Vögel bildeten. Doch mittlerweile schlüpfen die Raupen schon zwei Wochen früher als die Küken, so dass die Küken einerseits nicht mehr genug Nahrung haben und die undezimierte Raupenpopulation andererseits große Umweltschädigungen anrichtet. Es wandern auch neue Arten ein, die die ökologischen Nischen wieder schließen, wie beispielsweise Borkenkäfer in Alaska, die den Baumbestand vernichten. Auch Städte, die bewusst oberhalb der "Moskitohöhe" gegründet wurden, leiden neuerdings unter einer Moskitoplage, die wiederum Krankheiten auf Mensch und Tier übertragen. Durch die Meereserwärmung kommt es zu einem Korallensterben, das wiederum Fischarten aussterben lässt. Die Aussterberate hat sich in den letzten Jahrzehnten vertausendfacht.

In der Antarktis sammelt sich das Schmelzwasser auf dem Eisschelf in Süßwasserseen. So ist schon innerhalb von 35 Tagen ein Eisschelf von einer immensen Größe verschwunden, dem Wissenschaftler noch eine 100-jährige Fortbestehensdauer zugestanden hatten. Das Festlandeis rutscht unter seinem eigenen Druck nach, das erwärmte Meer berührt die Unterfläche des herausgedrückten Eises, was ein Abschmelzen beschleunigt. Wenn das grönländische Festlandeis und der Antarktiseisschelf zur Hälfte schmelzen, steigt der Meeresspiegel weltweit um sechs Meter an. Das Wasser aus den Süßwasserseen verändert die Konsistenz des Eises, es entstehen Gletscherhöhlen, und der Zwischenraum zwischen dem Felsboden und dem Gletscher wird durch das sickernde Wasser geschmiert. Der Grönländische Eisschelf ist in den letzten 15 Jahren schon um die Hälfte geschrumpft, so Al Gore. Es sei in den nächsten Jahren mit über 100 Millionen Flüchtlingen durch den Anstieg des Meeresspiegels zu rechnen. Da Katastrophen abrupt aufträten, stehe die Menschheit vor Katastrophen ungeahnten Ausmaßes.

30 Prozent des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre entstehen durch Waldbrände sowie Erdgasbrände. Alte Gewohnheiten und neue Technologien haben unvorhersehbare Konsequenzen, wie man am Beispiel der Atomwaffen erkennt. Auch der Anstieg der Weltbevölkerung von 2 Milliarden auf 6,6 Milliarden Menschen in noch nicht einmal 70 Jahren ist ein Beispiel für die unvorhersehbaren Folgen der Kombination von alten Gewohnheiten und neuen Technologien.

Der Aralsee schrumpft durch die Umleitung von Flüssen. Amerika und Europa belasten mit ihren Industrien das Weltklima am stärksten. Da sich der Mensch an die langsamen, stetigen Veränderungen gewöhne, brauche das kollektive Nervensystem der Menschheit einen ähnlichen Schock, wie er durch die Aufklärung über die Schädlichkeit des Zigarettenrauchens verursacht worden ist, obwohl die Zigarettenindustrie bis zum heutigen Tage mit Hilfe unverantwortlicher Wissenschaftler die Zusammenhänge zwischen Rauchen und Krebserkrankungen leugnet.

Al Gore erinnert sich an seine Kindheit und Jugend, während derer er in den Sommerferien auf der Farm seines Vaters bei der Rinderzucht und beim Tabakpflanzen mit sehr viel Spaß gearbeitet habe. Seine ältere Schwester ist durch das Zigarettenrauchen an Krebs gestorben, sein Vater habe daraufhin aus Schuldgefühlen das Tabakpflanzen eingestellt. Auch Al Gores Umweltaktivitäten gegen die Appeasement-Politik der Konservativen zur Klimaveränderung gründen auf Schuldgefühlen. Von Upton Sinclair stammt die Feststellung, dass es schwer sei, einen Mann dazu zu bewegen, etwas zu verstehen, wenn die Höhe seines Gehaltes davon abhängt, dass er es nicht versteht. Dagegen will Al Gore angehen.

Es sei sehr einfach, den CO2-Gehalt durch benzinsparende Autos, Wärmedämmung der Häuser und einen bewussten Energie- und Warenverbrauch zu reduzieren, ohne dass die gewohnte Lebensqualität sinkt.

Am Ende des Filmes wird auf weiterführende Informationen auf der Webseite zum Film hingewiesen.

Kritik

Unsere Beurteilung, das sagt die Cinehits.de-Redaktion zum Film "Eine unbequeme Wahrheit": 4 von 5 Punkten - der Film ist gut und man macht nichts falsch, wenn man ihn sich anschaut!

Die Inhaltsangabe zum Film basiert auf dem Artikel Eine unbequeme Wahrheit aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Er steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Liste der Autoren.
Filmplakat
Filmplakat Eine unbequeme Wahrheit
Filmplakat von Eine unbequeme Wahrheit.
© Universal Pictures Germany
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