Werk ohne Autor

Werk ohne Autor ist ein deutscher Liebesfilm von Florian Henckel von Donnersmarck aus dem Jahr 2018. Thema ist das Leben eines Künstlers, angelehnt an die Biografie von Gerhard Richter. Die Hauptrollen spielen Tom Schilling, Sebastian Koch, Paula Beer, Saskia Rosendahl, Oliver Masucci und Ina Weisse.

Fakten zum Film

Filmdaten

Kinostart:
Originaltitel: Werk ohne Autor
Genre: Drama, Thriller
Produktion: Deutschland
Jahr: 2018
Länge: 188 Minuten
Verleih: Walt Disney Germany
FSK: 12

Besetzung und Crew

Regie:
Stars: , ,
Drehbuch: Florian Henckel von Donnersmarck
Kamera: Caleb Deschanel
Schnitt: Patricia Rommel

Inhaltsangabe

Hier findest Du die Zusammenfassung der Handlung für den Film Werk ohne Autor. Achtung, Spoilerwarnung: bitte die Inhaltsbeschreibung nicht weiterlesen, falls Du das Ende des Films nicht erfahren möchtest!

Der fünfjährige Kurt Barnert besucht 1937 mit seiner exzentrischen, kunstsinnigen Tante Elisabeth die Wanderausstellung Entartete Kunst in Dresden. Bald darauf muss das Kind mitansehen, wie eben diese Tante wegen vermeintlicher Schizophrenie in eine psychiatrische Anstalt zwangseingeliefert wird. Später wird sie dem Leiter der Dresdener Frauenklinik, SS-Obersturmbannführer Carl Seeband vorgeführt. Nachdem sie ihn angefleht hat, auf die geplante Zwangssterilisation zu verzichten, und heftigen Widerstand auf dem Weg zum Operations-Saal geleistet hat, ändert er sein Vorgehen und ordnet ihre Ermordung an. Während ihr Neffe aus der Ferne die Luftangriffe auf Dresden erlebt, wird die Tante in Pirna-Sonnenstein vergast.

Nach dem Krieg wird Seeband vom NKWD verhaftet, im Speziallager inhaftiert und wegen seiner Rolle bei den Euthanasie-Morden vom Lagerkommandanten Murawjow brutal verhört. Als bei der Frau des Lagerkommandanten Probleme bei einer Geburt auftreten, bietet Seeband trotz der harten Verhöre seinen Dienst als Geburtshelfer an und es gelingt ihm, Frau und Kind des Offiziers das Leben zu retten. Murawjow stellt Seeband daraufhin unter seinen persönlichen Schutz und behandelt ihn von da an respektvoll und freundlich.

Kurt Barnert findet zunächst eine Anstellung in einer Fabrik für Schilder- und Bannermalerei. Als man dort sein Talent erkennt, wird er als Vertreter der Arbeiterschaft an die Dresdener Kunstakademie geschickt, wo er Malerei studiert. Sein Professor, ein Kommunist aus Überzeugung, versucht die Studenten zum Sozialistischen Realismus hinzuführen. Kurt zeigt zwar große Begabung, kann sich mit der Ideologie aber nicht anfreunden. Er hat das Gefühl, sich durch diese Art der Malerei immer weiter von seinem eigenen Stil zu entfernen und eine entfremdete Arbeit zu machen.

Kurt lernt die junge Elisabeth kennen, die an der Akademie Mode- und Textilgestaltung studiert. Sie erinnert ihn an seine Tante, selbst der Vorname ist derselbe. Zur Unterscheidung bittet er sie um einen Spitznamen und darf sie von da an Ellie nennen. Sie verlieben sich ineinander und Kurt zieht als Mieter in ihr Elternhaus ein. Dort trifft er zum ersten Mal auf Elisabeths Vater. Es ist Professor Carl Seeband, der der Strafverfolgung nach dem Krieg entgangen ist und sich inzwischen ganz in den Dienst der sozialistischen Ideologie der DDR gestellt hat. Kurt weiß jedoch nicht, dass Seeband derjenige ist, der für den Tod seiner Tante verantwortlich ist. Ebenso wenig weiß Seeband, dass Kurt der Neffe eines seiner Opfer ist. Der Professor sieht den jungen Mann allerdings als genetisch minderwertig an und setzt alles daran, Kurts Beziehung mit Ellie zu zerstören. Das gelingt ihm jedoch nicht und die beiden heiraten.

Nach seinem Studium in Dresden bekommt Kurt den Auftrag zu einem großen Wandfresko im sozialistischen Stil. Er nimmt ihn nur an, um Geld zu verdienen. Seine Schwiegereltern beschließen, die DDR zu verlassen, da der KGB-Offizier Murawjow, der Seeband bisher vor strafrechtlicher Verfolgung schützte, bald nach Moskau versetzt werden soll. Kurt und Ellie entschließen sich wenig später, ebenfalls über West-Berlin in den Westen zu fliehen. Wenige Monate später wird die Mauer gebaut.

Kurt und Ellie gehen von Berlin nach Düsseldorf, nachdem er erfahren hat, dass sich dort gerade eine ganz neue Kunstrichtung entwickelt. Obwohl er schon 30 Jahre alt ist, gibt er bei der Bewerbung als Alter "26" an und wird vom mysteriösen Professor Antonius van Verten an der Kunstakademie angenommen. Hier kommt er in Berührung mit der modernen Kunst der bundesdeutschen Nachkriegszeit, bei der die Malerei zwar weitgehend ausgedient hat, sonst aber alles möglich scheint. Alles ist so ganz anders als das, was er in der DDR gelernt hat. Ellie findet eine Anstellung als Näherin in einer Kleiderfabrik. Versuche des Paares, Eltern zu werden, scheitern und Ellie erhält die Diagnose, dass sie keine Kinder bekommen kann, was vermutlich auf die Abtreibung zurückzuführen ist, die Seeband unter Vorspiegelung falscher Tatsachen an seiner eigenen Tochter vornehmen konnte, um den aus seiner Sicht mutmaßlich minderwertigen Nachwuchs aus der Welt zu schaffen.

Nach anfänglicher Begeisterung und künstlerischer Produktivität gerät Barnert in eine Krise, ausgelöst auch durch ein Urteil seines Professors van Verten, dass seine Kunst lediglich formal interessant, aber kein Ausdruck seiner eigenen Innerlichkeit sei. In Verzweiflung darüber verbrennt er alle seine Arbeiten. Sein Schwiegervater verschafft ihm einen Hilfsjob im Krankenhaus. Als Kurt eine Zeitungsmeldung liest, der zufolge der ranghöchste Euthanasie-Gutachter verhaftet worden sei, fängt er an, das Schwarz-Weiß-Foto dieses NS-Verbrechers fotorealistisch abzumalen. Nach dem Foto des Gutachters, der - ohne dass Kurt das weiß - Seebands Vorgesetzter gewesen war, wendet er sich anderen Fotos zu: den Passfotos seines Schwiegervaters, einem Bild seiner Tante, wie sie ihn als kleines Kind in den Armen hält sowie verschiedenen Collagen. Als Prof. Seeband bei einem Besuch in Kurts Atelier ein Gemälde sieht, das eine Collage seines Kopfes mit dem des verhafteten Obergutachters und dem Gesicht von Kurts ermordeter Tante darstellt, verliert er die Fassung und ergreift die Flucht. Er kann nicht verstehen, wie ausgerechnet der Schwiegersohn, den er für schwach und unintelligent hält, seinem größten Geheimnis auf die Spur kommen konnte. Dabei hat Kurt - zumindest bewusst - wahrscheinlich gar nicht verstanden, welchen Zusammenhang er aufgedeckt hat. Kurt erkennt aber, dass er sich fortan immer von seiner Intuition, von seinem Instinkt leiten lassen muss, weil er so Dinge erkennen kann, die dem Intellekt nicht zugänglich sind. In seinen Bildern drückt sich ein inneres Wissen aus, das ihm bewusst nicht zur Verfügung steht.

Nachdem das Ehepaar die Hoffnung, ein Kind zu bekommen, bereits aufgegeben hatte, wird Ellie doch noch schwanger. Mit seiner Kunst, die ihm auch ermöglicht, die Traumata seiner Kindheit und Jugend aufzuarbeiten, hat Kurt Barnert schließlich zu sich gefunden. Bei seiner ersten Ausstellung in der Kunsthalle Wuppertal rufen seine Gemälde zwar eine gewisse Anerkennung hervor, doch missversteht und fehlinterpretiert die Presse seine Bilder komplett. Wegen seiner Schutzbehauptungen, denen zufolge die Bilder nichts mit seinem Leben zu tun haben, sondern lediglich mechanisch Fotos reproduzieren oder als Hommage an andere Künstler zu verstehen sind, bescheinigt man ihm zwar künstlerische Wucht, bezeichnet sein Malereien aber als Werk ohne Autor, das so wenig mit ihm zu tun habe, dass man kaum von Urheberschaft im herkömmlichen Sinn sprechen könne. Kurt ist das egal, denn er hat gelernt, auf die Wirkungskraft der ehrlichen Kunst zu vertrauen. Er weiß, dass die Journalisten und das Publikum sein Werk instinktiv, unbewusst verstehen werden, ganz so wie er selbst die Dinge unbewusst und instinktiv verstanden hat, die er in seinen Werken verarbeitet hat. Somit schafft er auf anderer Ebene tatsächlich ein Werk ohne Autor.

Es bleibt offen, ob Seeband für seine Verbrechen in der NS-Zeit und danach an seiner Tochter zur Rechenschaft gezogen wird.

Kritik

Unsere Beurteilung, das sagt die Cinehits.de-Redaktion zum Film "Werk ohne Autor": 3,2 von 5 Punkten - der Film ist in Ordnung und besser als der Durchschnitt. Es fehlt nicht viel, um ein guter Film zu sein.

Soundtrack

Audio CD

Titel: Werk Ohne Autor
Label: Deutsche Grammophon (Universal Music)
Releasedatum:
Discs: 1
EAN: 0028948370801
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Die Songs aus dem Film
Nr.:Song:Interpret:
1.The Mind's Eye (From "Werk ohne Autor" Soundtrack)
2.Kurt & Elisabeth (From "Werk ohne Autor" Soundtrack)
3.Enemy Lines (From "Werk ohne Autor" Soundtrack)
4.Memory Lane (From "Werk ohne Autor" Soundtrack
5.Sleeping Lions (From "Werk ohne Autor" Soundtrack
6.The Professor's Portrait (From "Werk ohne Autor" Soundtrack)
7.The Interrogation (From "Werk ohne Autor" Soundtrack)
8.To Belong (From "Werk ohne Autor" Soundtrack
9.1951 (From "Werk ohne Autor" Soundtrack)
10.Your Pen, Your Sword (From "Werk ohne Autor" Soundtrack
11.A Way Out (From "Werk ohne Autor" Soundtrack)
12.Respite (From "Werk ohne Autor" Soundtrack)
13.Fat & Felt (From "Werk ohne Autor" Soundtrack)
14.Begin Again (From "Werk ohne Autor" Soundtrack)
15.Art School (From "Werk ohne Autor" Soundtrack)
16.The Exhibition (From "Werk ohne Autor" Soundtrack)
17.A Blank Canvas (From "Werk ohne Autor" Soundtrack)
18.Consequences (From "Werk ohne Autor" Soundtrack)
19.Portraits (From "Werk ohne Autor" Soundtrack)
Die Inhaltsangabe zum Film basiert auf dem Artikel Werk ohne Autor aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Er steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Liste der Autoren.
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