Das radikal Böse ist eine Dokumentation von Stefan Ruzowitzky aus dem Jahr 2012. In den Hauptrollen spielen Devid Striesow, Alexander Fehling und Benno Fürmann. Der Film kam am 16. Januar 2014 in die deutschen Kinos.
Filmdaten |
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Kinostart: | 16.01.2014 |
Originaltitel: | Das radikal Böse |
Genre: | Dokumentation |
Produktion: | Österreich, Deutschland |
Jahr: | 2012 |
Länge: | 96 Minuten |
Verleih: | W-Film |
FSK: | 12 |
Besetzung und Crew |
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Regie: | Stefan Ruzowitzky |
Stars: | Devid Striesow, Alexander Fehling, Benno Fürmann |
Kamera: | Benedict Neuenfels |
Schnitt: | Barbara Gies |
Hier findest Du die Zusammenfassung der Handlung für den Film Das radikal Böse. Achtung, Spoilerwarnung: bitte die Inhaltsbeschreibung nicht weiterlesen, falls Du das Ende des Films nicht erfahren möchtest!
"Das radikal Böse" wird mit der Einblendung eines Zitats von Primo Levi eingeleitet: "Es gibt die Ungeheuer, aber sie sind zu wenig, als dass sie wirklich gefährlich werden könnten. Wer gefährlich ist, das sind die normalen Menschen."
In einer Kollage aus Interviews mit Wissenschaftlern, nachgestellten Szenen aus dem Alltag der Täter, aktuellen Aufnahmen der Schauplätze und historischen Bildern, die von nachgesprochenen Zitaten aus Briefen, Tagebüchern und Prozessakten unterlegt sind, geht der Film der Frage nach, warum aus vielen "normalen jungen Männern" in deutschen Einsatzgruppen Täter wurden. Ruzowitzky konzentriert sich - wie schon Christopher Browning in Ordinary Men - auf die Täter des Reserve-Polizei-Bataillons 101, die zwischen 1941 und 1943 im Rahmen des Unternehmens Barbarossa in Osteuropa mindestens 38.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder erschossen, mischt aber auch Zitate anderer Täter unter die Zitate aus dem Off, ohne diese zuzuordnen. Insgesamt wurde circa ein Drittel, also zwei der sechs Millionen während des Holocausts ermordeten Juden, auf diese Weise getötet.
Als Darsteller der Täter wurden Komparsen eingesetzt. Der Film verzichtet auf die Nachstellung der Tötungshandlungen selbst und setzt originale Fotos und Filmaufnahmen nur "sparsam" ein - "im Vertrauen auf das alte Filmprinzip, dass es immer am stärksten ist, wenn etwas im Kopf des Betrachters entsteht." Ruzowitzky zeigt allerdings die Dokumente, in denen der Massenmord bürokratisch und akribisch aufgezeichnet wurde, und lässt die Ereignisse auch von einigen noch lebenden Augenzeugen berichten. Eventuell noch lebende Täter wurden nicht interviewt, diese hätten über die lange zurückliegenden Ereignisse nach Meinung Ruzowitzkys "nicht so offen gesprochen wie in den Protokollen oder ihren damaligen Briefen und Tagebüchern". Auch Überlebende hat er nicht befragt, denn es gebe so gut wie keine, weil den Einsatzgruppen kaum einer entkam.
"Das radikal Böse" wird durch sechs Wissenschaftler und andere Experten analysiert, unter diesen der 1920 geborene Benjamin Ferencz, der 1947 der Ankläger beim Einsatzgruppenprozess war, der Historiker Christopher Browning, der katholische Priester Patrick Desbois, der Psychiater Robert Lifton und der Militärpsychologe Dave Grossman. Für den Film wurden einige psychologische Versuche wie das Milgram-Experiment, das Stanford-Prison-Experiment und das Konformitätsexperiment von Asch nachgestellt und Interviews mit den Forschern geführt. Sozialpsychologische Tests dokumentieren Gruppenzwang, hierarchische Ordnung und mentale Distanz durch Entmenschlichung der Opfer als gewaltfördernde Mechanismen, die auf der Basis der Ausrottungs-Propaganda gegen das Judentum vom NS-Regime genutzt wurden. Auch Heinrich Himmlers berüchtigte Posener Rede zur "Ausrottung des jüdischen Volkes" wird aus dem Off zitiert. Die Morde wurden, durch Anerkennung belohnt, zur Routine.
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